Steigende Nachfrage nach erneuerbarer Energie in Bellach

Gemeinsam mit Behörden und Kunden feierte die BKW AEK Contracting AG (BAC) den Ausbau des Wärmeverbunds Bellach. Die Erweiterung der 2012 in Betrieb genommenen Holzheizzentrale und des Leitungsnetzes wurde aufgrund der grossen Nachfrage nach ökologischer Energie realisiert. Zwei Industriebetriebe sowie eine private Liegenschaft wurden neu an den Wärmeverbund angeschlossen. Der Ausbau stellt die Versorgung der Liegenschaften in Bellach langfristig sicher. Gleichzeitig wird dadurch die Grundlage für weitere Ausbauetappen in Richtung Bellach Ost und Bellach Dorf gelegt.

Die drei bestehenden Heizkessel in der Energiezentrale – sie steht auf dem Areal der Kantonalen Motorfahrzeugkontrolle –  stiessen letztes Jahr an ihre Kapazitätsgrenzen. Seit Oktober 2019 versorgt ein zusätzlicher Holzheizkessel mit einer Leistung von 2'600 Kilowatt (kW) im neuen Gebäudeteil die Kunden mit lokal produzierter, CO2-neutraler Energie. Ein weiterer 4'000 kW-Ölkessel dient zur Abdeckung der Spitzenlast. Das Leitungsnetz wurde um rund 500 Meter erweitert.

Industriekunde ausschlaggebend für Erweiterung

Zu den neuen Kunden gehört die Carrosserie Hess AG; der Ersatz ihrer Pelletheizung war Auslöser für das Erweiterungsprojekt. Auch die Gressly Glas AG bezieht neu Wärme vom Verbund. Parallel zu den Bauarbeiten für die Erweiterung wurden drei Industriegebäude, die bisher seriell an einem Leitungsstrang angeschlossen waren, entflechtet und mit neuen Leitungen direkt erschlossen – die Versorgungssicherheit wird dadurch nochmals erhöht.

Umweltschonend, nachhaltig, regional

Den Grossteil der Wärme – über 80 Prozent – erzeugen drei CO2-neutrale Holzfeuerungen. Das ist nicht nur für die Umwelt ein Gewinn, auch das lokale Gewerbe profitiert, denn der Grossteil der Aufträge wurde an regionale Unternehmen vergeben. Die Holzschnitzel liefert wie bis anhin der lokale Forstbetrieb Leberberg. Dank dem Wärmeverbund werden jährlich über 1,1 Millionen Liter Heizöl substituiert, dies entspricht einer CO2-Einsparung von rund 3'500 Tonnen pro Jahr oder rund 450 mit Öl beheizten Einfamilienhäusern.

Eine Investition in die Zukunft

In den Ausbau des Fernwärmeverbunds investierte die BAC rund 4.6 Millionen Franken. Die Wärmeversorgung kann dadurch bis im Jahr 2043 sichergestellt werden. Interessierte Hauseigentümer entlang des Fernwärmenetzes haben die Möglichkeit, ihre Liegenschaften an den Wärmeverbund anzuschliessen.

Ein durchdachtes Projekt

Der Wärmeverbund Bellach ist eine Erfolgsgeschichte: Bereits 1994 hatte die AEK die Industriebetriebe Fraisa SA, Agathon AG, Almeta AG (heute das Gebäude der Wieland Metalix AG) sowie die Motorfahrzeugkontrolle des Kantons Solothurn mit einem Fernleitungssystem verbunden. Ziel war es damals, die bestehenden fossilen Energieerzeuger durch eine höhere Effizienz besser auszulasten und die vorhandene Abwärme aus den Prozessen im Verbund zu verwerten. Im 2010 beschloss die AEK, für den bestehenden Wärmeverbund und für weitere Ausbauetappen eine separate Zentrale auf Basis von lokalen Holzhackschnitzeln zu bauen. Die neue Zentrale wurde im Februar 2012 in Betrieb genommen, der Verbund danach laufend verdichtet. Seit 2015 werden auch der Neubau der Garage Galliker AG, das Schulhaus Franziskanerhof sowie mehrere Wohnüberbauungen an der Römerstrasse mit erneuerbarer Wärme versorgt. Eine weitere Verdichtung erforderte den Ausbau der Energiezentrale.

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